fbpx

Wie sicher sind wir in Sachsen ?

Im Zusam­men­hang mit der hohen Anzahl an Asyl­be­wer­bern, gewalt­tä­ti­gen Über­grif­fen von Links- und Rechts­ex­tre­mis­ten und der Absi­che­rung von Demons­tra­tio­nen sind die Defi­zi­te der Sicher­heits­po­li­tik deut­li­cher ans Licht gekom­men. Die Poli­zei muss heu­te an vie­len Fron­ten gleich­zei­tig agie­ren. Inne­re Sicher­heit ist die Kern­kom­pe­tenz der CDU und somit erst recht der Jun­gen Uni­on, was in den letz­ten Jah­ren lei­der viel zu oft ver­nach­läs­sigt wur­de.

2016 09 15 polizei1

Das Gefühl

Fragt man die Bür­ger im öffent­li­chen Raum, bekommt man ein ein­hel­li­ges Mei­nungs­bild, meis­tens in lee­re Wort­hül­sen gepackt : „Wir füh­len uns nicht mehr sicher!“.

Woher kommt die­se Dis­kre­panz zwi­schen tat­säch­li­cher Sicher­heit und gefühl­ter Unsi­cher­heit ? Ist es tat­säch­lich mehr als ein Gefühl ? Wie sicher leben wir wirk­lich ?

Mit dem Gefühl war es schon immer so eine Sache. Es wird geprägt durch das per­sön­li­che Wahr­neh­mungs­bild. Sieht der Bür­ger sel­ten einen Poli­zei­be­am­ten oder muss er bei einem Ver­kehrs­un­fall lan­ge auf das Ein­tref­fen der Poli­zei­be­am­ten war­ten, ist klar : Wir füh­len uns nicht sicher, weil die Poli­zei nicht prä­sent ist oder nicht schnell genug am Ein­satz­ort ein­trifft.

2016 09 15 polizei3

Die Kri­mi­na­li­tät

Die Kri­mi­nal­sta­tis­tik 2015 fass­te Innen­mi­nis­ter Mar­kus Ulb­ig wie folgt zusam­men : „Gesamt­kri­mi­na­li­tät gesun­ken, Auf­klä­rungs­quo­te gestie­gen.“ Eine tref­fen­de Aus­sa­ge, die natür­lich nach genaue­rer Betrach­tung trotz­dem einen gro­ßen Hand­lungs­be­darf offen­legt. Im Bun­des­ver­gleich liegt Sach­sen in Sachen Kri­mi­na­li­tät im Mit­tel­feld.

In der Bevöl­ke­rung gibt es Span­nun­gen, die durch die Asyl­kri­se ver­schärft wur­den. Die Gewalt­be­reit­schaft inner­halb der Bevöl­ke­rung ist gestie­gen. Im Bereich der poli­tisch moti­vier­ten Kri­mi­na­li­tät hat es im Jahr 2015 einen deut­li­chen Anstieg gege­ben. Die Zahl der Straf­ta­ten stieg um ca. 30 Pro­zent auf 4078 Fäl­le. 60 Pro­zent der Straf­ta­ten sind dem rechts­ex­tre­men Spek­trum zuzu­ord­nen. Die Zahl der links­ex­tre­men Straf­ta­ten ist mit 1.058 Fäl­len auch auf einem neu­en Hoch ange­langt.

Bei den nicht­deut­schen Straf­tä­tern lässt sich beob­ach­ten, dass eine ver­gleichs­wei­se klei­ne Grup­pe von Flücht­lin­gen für eine gro­ße Anzahl von Straf­ta­ten ver­ant­wort­lich ist. Hier­bei spie­len gera­de die Wirt­schafts­flücht­lin­ge aus den nord­afri­ka­ni­schen Staa­ten eine feder­füh­ren­de Rol­le.

Das Per­so­nal

Der Dop­pel­haus­halt 2017/​18 sieht finan­zi­el­le Mit­tel zur Kom­pen­sa­ti­on bereits abge­bau­ter Stel­len bei der Poli­zei, die suk­zes­si­ve Schaf­fung von zusätz­lich 1000 neu­en Stel­len und die Aus­set­zung des Stel­len­ab­baus bis 2020 vor. Die Wach­po­li­zei soll zusätz­lich zur Ent­span­nung bei­tra­gen. Dar­über hin­aus wur­de der Ein­stel­lungs­kor­ri­dor auf 500 erhöht. Doch reicht das wirk­lich ?

Die Poli­zei in Sach­sen hat seit Jah­ren Per­so­nal abge­baut, wohin­ge­gen die Über­stun­den der Poli­zei­be­am­ten deut­lich zunah­men. Pro­blem hier­bei ist vor allem der Ver­wal­tungs­auf­wand der Kri­mi­na­li­täts­de­lik­te. Die Poli­zei kann ihren ori­gi­nä­ren Auf­ga­ben, der Prä­senz vor Ort und dem Vor­beu­gen von Straf­ta­ten auf­grund des Per­so­nal­man­gels in den sel­tens­ten Fäl­len nach­kom­men.

2016 09 15 polizei2

Die Pflicht

Um die Poli­zei für die zukünf­ti­gen Anfor­de­run­gen zu stär­ken und das Sicher­heits­ge­fühl in der Bevöl­ke­rung zu erhö­hen, sind mei­nes Erach­tens fol­gen­de Maß­nah­men not­wen­dig :

1. Der for­cier­te Stopp des Stel­len­ab­baus bei der säch­si­schen Poli­zei muss zügig umge­setzt wer­den. Zur Ver­stär­kung des Per­so­nal­kör­pers ist die Schaf­fung von 2000 zusätz­li­chen Stel­len bei der säch­si­schen Poli­zei not­wen­dig, selbst damit über­trifft man das Niveau von 2009 erst um 1000 Stel­len, bei einem gestie­ge­nen Anfor­de­rungs­pro­fil. Dabei soll eine aus­rei­chen­de Reser­ve (Bereit­schafts­po­li­zei) vor­ge­hal­ten wer­den, die den Anfor­de­run­gen einer kurz­fris­ti­gen und star­ken Mehr­fach­be­las­tung per­so­nell gerecht wird.

2. Die Poli­zei­prä­senz vor Ort muss ver­stärkt wer­den, das heißt kon­se­quent erhöh­ter Strei­fen­wa­gen­ein­satz vor Ort, um die Sicher­heit in den Land­krei­sen zu erhö­hen und dem Sicher­heits­ge­fühl der Men­schen Rech­nung zu tra­gen. Poli­zis­ten gehö­ren auf die Stra­ße und nicht in die Amts­stu­ben.

3. Das Aus­stat­tungs­ni­veau der Poli­zei­kräf­te muss erhöht wer­den, das heißt zur effek­ti­ve­ren Bekämp­fung der Kri­mi­na­li­tät ist die mate­ri­el­le Aus­stat­tung zu ver­bes­sern. Moder­ne IT-Aus­stat­tung, neue Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de und die Schaf­fung einer ein­deu­ti­gen Beweis­last durch Body-Cams sind hier nur eini­ge For­de­run­gen.

Die inne­re Sicher­heit ist die Kern­kom­pe­tenz der Uni­on. Sofern wir sie auch wei­ter­hin als sol­che bezeich­nen wol­len, müs­sen wir den Wor­ten end­lich Taten fol­gen las­sen. Die Poli­zei muss die Mög­lich­kei­ten – per­so­nell wie mate­ri­ell – bekom­men, um dem gestie­ge­nen Anfor­de­rungs­pro­fil gerecht zu wer­den. Die Inves­ti­ti­on in die Poli­zei­be­am­ten von heu­te ist die Inves­ti­ti­on in die Sicher­heit von mor­gen.

Comments are closed.