Die Junge Union Meißen begrüßt die aktuelle Ablehnung einer gesetzlichen Frauenquote in Aufsichtsräten und Vorständen. Der Frauenanteil in deutschen Aufsichtsräten und Vorständen ist allein in den letzten beiden Jahren extrem gestiegen (+52% bzw. +270%) auch ohne eine verbindliche Quote, damit wurde eine große Zahl der neuen Top-Positionen an Bewerberinnen vergeben.
Bei den DAX-30 Konzernen erreichen bereits jetzt 7 der 30 Konzerne die 30 % Frauenquote bei den Aufsichtsräten. Diese Einstellungspraxis der DAX-30 Konzerne zeigt, dass es keine gläserne Decke für diese Top-Positionen für Frauen gibt, bisweilen auch ein Ergebnis des öffentlichen Drucks der Debatte. Der führte aber auch dazu, dass einige Frauen selbst bei geringer Leitungserfahrung männlichen Bewerbern mit besserer Qualifikation vorgezogen wurden. Es gibt also eher ein großes Bestreben der Wirtschaft die Diversität zu erhöhen. Erste Rückmeldungen über die Leistungen der neuen weiblichen Hoffnungsträger zeigen jedoch, dass diese Beförderungen für Viele überstürzt und ohne spezielle Vorbereitung kamen. Solche Blitzkarrieren nützen weder den Frauen noch der Akzeptanz von Frauen in Leitungspositionen und dies belastet die Leistungsfähigen mit dem Stigma der Quoten-Frau. Solche Top-Positionen brauchen lange Vorbereitungszeiten und Erfahrung von Jahrzehnten.
Wir beobachten einen allgemeinen gesellschaftlichen Wandel, die Zahl Vollzeit tätiger Frauen steigt weiter an. Sobald erfahrene Frauen in höheren Leitungsebenen häufiger werden und das sehen wir in vielen Branchen, auch in der katholischen Kirche, werden diese auch bei genügender Qualifikation in die höchsten Leitungsebenen aufsteigen. Bei einigen Branchen ist die Geschlechterverteilung sehr disparat, die Forderung nach einer paritätischen Verteilung der Leitungsfunktionen in diesen Branchen ist dann nicht sehr nachvollziehbar. Man muss immer bedenken : Nicht der Staat trägt die Verantwortung für den ökonomischen Erfolg, er sollte daher nicht in die Einstellungspolitik von Unternehmen über eine starre, branchenübergreifende Quote eingreifen, denn Diskriminierung wegen des Geschlechts wird bereits im allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verboten. Schon heute sind die bürokratischen Hürden in Deutschland viel höher als in vielen anderen Ländern – eine Frauenquote würde die unternehmerische Freiheit nur noch weiter beschränken.
Norwegen, das erste Land mit Frauenquoten für Aufsichtsräte, zeigt welche negativen Auswirkungen solche Regelungen mit sich bringen. Viele Aktiengesellschaften umgehen diese Regelung indem sie ihre Gesellschaftsart wechseln oder ins Ausland abwandern. Die ernannten Aufsichtsrätinnen werden in Norwegen mittlerweile abschätzig Goldröcke genannt, da sie sehr häufig in vielen Räten tätig sind und damit eine unabhängige Aufsicht nicht mehr erwartet werden kann.
Leider wird in der Diskussion häufig nicht deutlich, dass zusätzlich ein Graben durch die Frauen geht, zwischen Kinderlosen und Müttern. Ein sehr entscheidender Grund für die bisher geringe Zahl von Frauen in mittleren Leitungsposten sind deren frühere Erziehungszeiten in denen sie als Mütter bisher stärker als Väter keine für ihre Karriere nötige Erfahrungen machen konnten, leider auch mit Wirkungen auf ihre spätere berufliche Weiterentwicklung. Die große Zahl der neuernannten Aufsichtsrätinnen und weiblichen Vorstände der beiden letzten Jahre sind kinderlos. Die Frauenquote führt also nicht zu der erhofften Erhöhung der Akzeptanz von Führungspositionen mit Kindern. Vielmehr als die Frauenquote trägt das Anrecht auf einen KITA-Platz und der Trend zur Etablierung von Betriebskindergärten mit angepassten Öffnungszeiten dazu bei, dass auch Mütter und Väter mit Erziehungszeiten Karriere machen können.
Wir sind schon auf den nächsten Rot-Grün-Vorschlag gespannt. Jugendquote ? Wer weiß das schon ? Deshalb sagen wir : Frauenquote ? Nein, Danke !
Comments are closed.