In Zeiten, in denen das Internet eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben einnimmt und immer und überall verfügbar ist, gewinnt eine reine Netzpartei an immer mehr Einfluss – die Piratenpartei. Aber was steckt hinter ihrer Forderung das Urheberrecht zu reformieren ?
Die herkömmliche Musikindustrie steckt in einer Krise. Die Verkäufe der physikalischen Tonträger sind innerhalb kurzer Zeit eingebrochen. In Deutschland ließen sich 2011 noch 97 Millionen physikalischer Tonträger absetzten, dadurch wurden 1,1 Milliarden Euro umgesetzt. Dies sind knapp 3 Prozent weniger als noch 2010. In der gleichen Zeit stieg die Zahl der Downloads um 30 Prozent, das sind mehr als 230 Millionen Euro Umsatz durch Downloads. Klar ist, dass die CD nicht mehr lange in dem Ausmaß existieren wird, wie es heute noch der Fall ist. Die Frage ist nur : Werden die Konsumenten auch noch in der Zukunft bereit sein, für Musik zu zahlen ? Musik ist heute schon überall im Netz verfügbar. Auf einen legal gekauften Song im Netz kommen heute schon mehrere illegale Downloads. Musiker haben schon längst erkannt, dass es keinen Sinn hat, nur auf CD-Verkäufe zu zählen. Sie generieren heute schon einen Großteil ihres Umsatzes mit Liveauftritten und Merchandising-Artikeln. Illegale Downloads werden immer normaler. Dies wird durch die politischen Forderungen der Piratenpartei noch gefördert. Nachdem sie erst groß die Abschaffung des Urheberrechts propagiert hat, reicht ihr nun eine Reformation des Urheberrechts. Doch zu welchen Lasten geht solch eine Reformation ? Die Leittragenden werden die Musiker sein. Viele Musiker rechnen mit Umsatzeinbußen von bis zu 25 Prozent. Das darf nicht passieren.
Eine Reformation des Urheberrechts ist definitiv nötig, aber nicht zu Lasten des Künstlers – wie die Piratenpartei propagiert“, sagt Johannes Fiolka, stellvertretender Kreisvorsitzender der Jungen Union Meißen. Eine Überarbeitung sei nötig. Jedoch sollte das Urheberrecht dem Künstler mehr Freiheiten geben und den Agenturen, die bei Urheberrechtsverletzungen finanzielle Entschädigungen einfordern, klare Regeln vorgeben. „Eine kostenfreie erste Abmahnung, wie sie seit kurzer Zeit diskutiert werden, lehnen wir aber ab“, sagt Fiolka. Das lade praktisch dazu ein, es wenigstens einmal zu versuchen.
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